Filmplakat "Das Feuerzeug" (DEFA 1958, Wikimedia Commons)

Die auf’s Quasseln abgerichtete Züchtung des Generative Pre-trained Transformer, genannt ChatGPT, sorgt momentan allenthalben für Aufregung.

Das Meinungsspektrum reicht dabei von Weltuntergangsszenarien bis zu Heilsbotschaften.

Nach dem Motto: »Probieren geht über Studieren« habe ich mich auch mal für einen Entwickler-Zugang angemeldet. Erfreulich: Das geht schnell und Inklusion wird großgeschrieben; es werden auch Ungeborene akzeptiert:

Auswahl Geburtsdatum bei openai.com

Ansonsten hinkt man etwas hinterher:

Aktualität von chatGPT

Für Hans Christian Andersen (1805 – 1875) müsste es also reichen. Der beschrieb in dem Märchen »Das Feuerzeug« eine Wunschmaschine, die leidenschaftslos, wie Maschinen nun mal sind, alles Denkbare, sei es Glück oder Tod herbeibringt.

»Was ist denn das!«, sagte der Soldat, »das wäre ja ein lustiges Feuerzeug, wenn ich so bekommen kann, was ich haben will. Schaff mir etwas Geld!« sagte er zu dem Hund, und wupp, war der fort und wieder da und hielt einen großen Beutel voll Geld in seinem Maule.

Nein, Gott bewahre, was war das für eine Menge Gold, ganz Kopenhagen konnte er dafür kaufen und die Zuckerferkel der Kuchenfrauen, alle Zinnsoldaten, Peitschen und Schaukelpferde in der ganzen Welt! Ja, da war wirklich einmal Geld!

Nun wußte der Soldat, was für ein prächtiges Feuerzeug das war. Schlug er einmal, so kam der Hund, der auf der Kiste mit Kupfergeld saß, schlug er zweimal, so kam der, der das Silbergeld hatte, und schlug er dreimal, so kam der, der das Gold hatte. 

Wie Andersen heute schreiben würde, wissen wir nicht, aber ChatGPT lässt sich nicht lange bitten:

Dialog with chatGPT

Die ganze Geschichte gibt es hier.

Und wem das jetzt zu albern oder zu abgedreht erscheint: W. Ross Ashby leitete den Teil II seiner »Einführung in die Kybernetik« (An Introduction to Cybernetics, 1956) mit dem dritten Absatz des obigen Andersen-Zitats ein.

 

Bildquelle: Matthias Claus (1944-2012), Das Feuerzeug FilmplakatCC BY-SA 3.0