Als Programmierer weiß man gute Software doppelt zu schätzen: Als Anwender und als Entwickler. Hier finden Sie Tipps zu Software (nicht immer im engen Sinne, es können auch z. B. Online-Dienste sein), die ich benutze und für besonders empfehlenswert halte.


Worum geht es?

Ich will den Begriff »Tour« erstmal etwas präzisieren.

Es geht zum einen um die Phasen einer Tour:

  • Planung,
  • Navigation und
  • Dokumentation;

dann um die Fortbewegung während einer Tour:

  • zu Fuß,
  • mit dem Fahrrad,
  • mit öffentlichen Verkehrsmitteln,
  • oder mit einer Kombination mehrer Fortbewegungsarten (multi-modal),

sowie um die verwendete Technik:

  • GPS- Gerät, Smartphone, PC,
  • Kompass, Höhenmesser
  • Karten, Notizbuch,

Das sieht auf Anhieb vielleicht eher verwirrend aus, aber die Skizzierung eines Anwendungsfalls (ja, ja, ich bin Programmierer) macht das Prinzip auf Anhieb klar:

Ich stelle eine Fußwanderung am PC zusammen (weil komfortabler als am Smartphone) und möchte unterwegs per Smartphone Navigationshinweise (optisch auf einer Karte oder per Sprachausgabe) bekommen und Besonderheiten des Weges in Bild und Ton (weil unterwegs Sprechen einfacher ist als Schreiben) festhalten.

So, jetzt brauche ich das nur noch in einen »Morphologischen Kasten« einzubauen und dann dort nachzuschlagen, welche Software dafür geeignet ist – wenn ich ihn denn hätte. Aber genau das soll in dieser und den nächsten Folgen erarbeitet werden.

Das Pferd vom Schwanze

Aktueller Anlass war tatsächlich, dass ich eine Tour ausprobieren und ad hoc dokumentieren wollte.

Alle anderen Aspekte heben wir uns für spätere Folgen auf.

Die Kandidaten

In die engere Wahl gezogen hatte ich die Programme Komoot, Locus Map und Tempus Locum, die ich schon länger auf dem Smartphone mit mir rumtrage. Bis auf Komoot nicht unbedingt die bekanntesten Namen, aber das reizt ja gerade die Entdecker-Neugier.

Loslegen

Vor der Verwendung verlangt Komoot ein Benutzerkonto. Das ist bei Community-orientierten Apps nicht ungewöhnlich. Es geht aber auch ohne, wie dioe anderen beiden Programme zeigen.

Karte auswählen

Je nach Aktivität ist die Auswahl einer passenden Kartenbasis (online oder offline) sinnvoll.

Die größe Auswahl hat Locus Map.

Bei Komoot wird der Wechsel von der Standard-Karte gleich kostenpflichtig. Das ist nicht unbedingt ehrenrührig. Gute (Offline-)Karten mit speziellen Kartenbildern gibt es nun mal nicht zum Nulltarif.

Tour definieren und Wegepunkte setzen

Hier gefällt mir am besten Tempus Locum.

Wegepunkte können unkompliziert gesetzt und per Text, Diktat und Foto beschrieben werden, wie man auf dem Bildschirmfoto sieht. Zu einem Punkt sind alle drei Möglichkeiten gegeben, bei den anderen Produkten nur alternativ.

Die Diktat-Eingabe halte ich persönlich für eine herausragende Eigenschaft von Tempus Locum. Mit zwei Klicks hat man »im Vorübergehen« eine Unklarheit, eine Besonderheit oder eine Idee festgehalten, ohne anhalten zu müssen, oder beim Tippen abgelenkt zu sein.

Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, besonders bei Pionier-Touren!

Bei Komoot ist etwas nervig, dass man den Default-Namen des Punktes (z. B. »Punkt 5«) erst mit der Rücktaste löschen muss, ehe man einen selbstgewählten eingeben kann.

Die Möglichkeit, zu den vorgegebenen Eingabefeldern weitere hinzufügen zu können, mag auf den ersten Blick interessant sein im Hinblick auf eine systematische Erfassung von Informationen. Ich persönlich würde das auf die Nachbearbeitung am PC verlegen.

Tourenübersicht und Track-Statistik

Alle hier vorgestellten Programme können nach Beendigung der Tour den Wegverlauf auf einer Karte darstellen.

Tempus Locum:

Locus Map:

Komoot (kostenlose Standard-Karte):

Komoot bietet zusätzlich den Gimmick, aus den Fotos und der Karte eine vertonte Dia-Schau im mp4-Format zu erstellen.

 

 

 

 

 

 

 

Bei der Track-Statistik hat Locus Map eindeutig die Nase vorn. Wichtig etwa bei Pionier-Touren ist ja z. B. die automatische Aufschlüsselung der Bewegungs- und Ruhezeiten, damit eine längere Fotografierpause etwa nicht zur reinen Gehzeit gezählt wird.

 

 

 

 

 

 

Export der Track-Daten

Das beherrschen alle Programme. Dann kann man die Tour bequem am PC (mit Google Earth etc.) nachbereiten und für andere Menschen bzw. Geräte bereitstellen.